Kultur zu allen

Seit über 7 Jahren entwickle ich mobile Kulturprojekte und setze damit mein Kulturparadigma der “Kultur zu allen” um. Unter anderem habe ich ein mobiles Museum, ein mobiles Atelier und den Geschichtomat ins Leben gerufen. Mit Geschichtomat entdecken Hamburger Schüler und Schülerinnen jüdische Geschichte in Hamburg. Ausgestattet mit iPads, Foto- und Videokamera beschäftigen sich die Teilnehmer mit jüdischem Leben in ihrem Stadtteil, führen Interviews mit Zeitzeugen oder Experten, besuchen Archive und Museen und laden die Ergebnisse ihrer Recherchen selbst auf der Website www.geschichtomat.de hoch. Nebenbei bekommen viele Schüler dadurch Zugang zu neuen Lebenserfahrungen und Institutionen, die ihnen sonst fremd bleiben.

Aktuell können wir zwei Projektwochen in Hamburg realisieren. Fast zeitgleich wird auch das von mir initiierte Mobile Jüdische Museum Berlin im Norden unterwegs sein. Dass es sich beide Male um jüdische Themen handelt ist reiner Zufall. Offensichtlich habe ich einen guten Weg der Vermittlung gefunden. Mir geht es dabei weniger um historische Faktendaten und das immer wieder Kreisen um den Nationalsozialismus. Ich selber habe das Judentum tatsächlich erst kennengelernt, als ich angefangen habe das mobile Museum zu entwickeln. Dabei habe ich die jüdische Kultur über persönliche Geschichten erfahren. Ein Objekt, wie zum Beispiel die Nivea Dose, erzählt die Geschichte über Oskar Troplowitz, einen Menschen, der großartiges in Hamburg geleistet hat. Darüber lerne ich auch etwas über das wichtige jüdische Gebot der Zedaka.

Ich hoffe auch mit Geschichtomat gelingt es, das Geschichtswissen jenseits der stereotypsierten und einseitigen Perspektive auf Juden, über Emotionalität und Menschlichkeit zu vermitteln. Da wir noch in der Modellprojektphase sind, wird sich das zeigen.

Die Neuigkeiten zu Geschichtomat und die Termine für “JMB.on.tour” sehen Sie hier. Sie sind herzlich eingeladen. Machen Sie sich selbst ein Bild davon wie eine “Kultur zu allen” funktioniert.

Als Initiatorin des mobilen Jüdischen Museums Berlin freue ich mich ganz besonders auf die Termine in Hamburg und Schleswig-Holstein hinzuweisen.

JMB on.tour: Das mobile jüdische Museum Berlin tourt im Norden

JMB on.tour 2013

Foto © Moritz Nicolaus Schmid

Vom 28. Oktober bis 1. November 2013 ist “on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule” im Norden unterwegs und macht Station an folgende Schulen:

Montag, 28. Oktober 2013
Marion-Dönhoff-Gymnasium, Auf dem Schulberg 1, 23879 Mölln

Dienstag, 29. Oktober 2013
Gymnasium Wentorf, Hohler Weg 16, 21465 Wentorf bei Hamburg

Mittwoch, 30. Oktober 2013
Anne-Frank-Gemeinschaftsschule, Binsenweg 1, 25337 Elmshorn

Donnerstag, 31. Oktober 2013
Heinrich-Hertz-Schule, Grasweg 72-76, 22303 Hamburg

Freitag, 1. November 2013
Gretel-Bergmann-Schule, Margit-Zinke-Str. 7-11, 21035 Hamburg

Wenn Sie das Konzept erleben wollen, das seit sechs Jahren bundesweit erfolgreich in persönlichen Begegnungen die Begeisterung der Schüler für deutsch-jüdische Geschichte und Kultur weckt, nehmen Sie Kontakt mit dem on.tour Team auf. Weitere Details und Ansprechpartner finden Sie hier:

JMB on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule

P R E S S E E I N L A D U N G

Mit dem Geschichtomat das jüdische Hamburg entdecken

Wer hat Sigmund Freud in Wandsbek den Kopf verdreht oder warum sind Blumen auf einem jüdischen Friedhof ungewöhnlich? Diese und viele andere Fragen rund um jüdische Geschichte in Hamburg beleuchtet das deutschlandweit einzigartige Geschichts- und Kulturvermittlungsangebot Geschichtomat. Schüler recherchieren eine Woche lang jüdische Geschichte und Kultur in ihrer Umgebung. Dabei erleben sie hautnah, wie interessant Geschichte sein kann!

Die spannende Zeitreise startet am 14. Oktober 2013 in der Stadtteilschule Winterhude und am 21. Oktober 2013 in der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf.

Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen, die Jugendlichen bei ihren Recherchen zu begleiten.

Am 23. Oktober um 10 Uhr wird der Zeitzeuge Klaus Schuldt über Pastor Bernhard Bothmann berichten, der in der NS-Zeit aufgrund seiner jüdischen Ehefrau aus dem Amt vertrieben wurde und erst nach dem Krieg wieder für die Gemeinde tätig wurde. Klaus Schuldt wurde von Pastor Bothmann selbst konfirmiert und wird den Schülern der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf über dessen Leben berichten.

Am 4. November um 14 Uhr wird der Experte für die Hamburger jüdischen Friedhöfe Michael Studemund-Halévy die Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Winterhude bei ihrer Spurensuche über den die jüdischen Friedhof Ohlsdorf begleiten und ihre Fragen zur jüdischen Bestattungskultur beantworten.

Warum sind Blumen auf einem jüdischen Friedhof ungewöhnlich? Wer war Siegmund Freud und was hat seine Liebesgeschichte mit Martha Bernays mit Wandsbek zu tun? Warum steht ein Güterwagen vor der Schule in der Meerweinstraße? Ausgestattet mit IPads, Foto- und Videokameras werden sich die Schüler in Projektgruppen mit jüdischem Leben in ihrem Stadtteil befassen, Interviews mit Zeitzeugen oder Experten führen, Archive und Museen besuchen und die Ergebnisse ihrer Recherchen auf der Website www.geschichtomat.de hochladen. Dort verorten sie ihre Filmbeiträge oder Fotodokumentationen auf einer Hamburgkarte. So wächst mit den Beiträgen der digitale Stadtplan zum jüdischen Hamburg aus der Sicht der Jugendlichen. Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler durch ein Team aus Kulturvermittlern und Medienpädagogen, die bei den Recherchen sowie bei dem Produzieren und Bearbeiten von Film- und Bildmaterial unterstützen.

Ermöglicht wird die Fortführung des Projekts durch die Reinhard Frank Stiftung und das Eduard-Duckesz-Fellowship sowie die BürgerStiftung Hamburg. Weitere Unterstützung erhält es durch das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulbildung Hamburg. Der Geschichtomat ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) und des ateliers für gesellschaftsgestaltung

Bitte kontaktieren Sie

Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Dr. Stephanie Kowitz-Harms
Projektbüro Geschichtomat
Beim Schlump 83 | 20144 Hamburg
Tel.: 040/428 38 29 35 | E-Mail: geschichtomat@pulic.uni-hamburg.de

Die mobile Website erreichen Sie unter www.geschichtomat.de
Neuigkeiten finden Sie hier www.geschichtomat-blog.de

Kinder und Jugendliche entdecken ihre Kreativität in einem unkonventionellen Pro-Bono-Projekt

Wie können wir es schaffen, dass sich Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft wieder mit Kunst und Kultur auseinandersetzen? Dies ist das Hauptanliegen von Ivana Scharf. Die Gründerin und Managerin des “Atelier für Gesellschaftsgestaltung” entwickelt daher Projekte, in denen weniger privilegierten sozialen Gruppen Zugang zu kultureller Bildung ermöglicht wird.

Eines ihrer Projekte trägt den Titel “Museum in Motion – Menschen für Museum begeistern”. Als Brückenbauer zwischen Schulen und Museen will dieses Projekt Kunst und Kultur im Schulalltag fest verankern. Ein sorgfältig ausgewähltes Team aus Erziehern, Lehrern und Künstlern reist in Deutschland in einem Bus von Schule zu Schule. Mit im Gepäck sind Kunstwerke sowie Künstlermaterialien. Die Idee dabei ist: die Schüler sollen auf unkonventionelle Art und Weise damit experimentieren und so ein Gefühl für Kunst vermittelt bekommen – ganz ohne Notenstress.

Seit 2012 haben zwei Roland Berger Berater aus Hamburg diesen innovativen Ansatz in einem Pro-Bono-Projekt unterstützt. Sie entwickelten ein strategisches Konzept und entwarfen Pläne für Marketing und Finanzierung sowie die deutschlandweite Umsetzung.

Dieser Beitrag erschien bei Roland Berger Strategy Consultans in den den CR News.

Neue Kooperationspartner, weitere Förderung und Projekte

Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI Hamburg) ist neuer Kooperationspartner im Projekt Geschichtomat. Erfreulich ist die weitere Unterstützung der Reinhard Frank Stiftung. Weitere Projektwochen in Hamburg, an der Gyula Trebitsch Schule und der Stadtteilschule Winterhude können in diesem Jahr stattfinden.

Weitere Neuigkeiten lesen Sie im Geschichtomat-Projektblog.

 

MuseobilBox – Die Idee

Hinter unserer Idee für das Konzept der MuseobilBOX im Rahmen des Programms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht für uns das Ziel, Jugendliche mit der partizipativen Entwicklung und Kuratierung von kleinformatigen und mobil einsetzbaren Ausstellungen, erfahrbar zu machen, dass Museen Impulse für ihr eigenes Leben geben können.

 

Unserer Meinung nach können auch die Museen daraus lernen. Die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise an Museen heranzuführen sowie gesellschaftlich inkludierend zu wirken, sensibilisiert und öffnet die Museen für die sozialen und kulturellen Bedürfnisse der heranwachsenden Generation.

 

Die Entwicklung und Kuratierung soll in Kooperationen von Museen, Schulen und aus dem jeweiligen Sozialraum stammenden Ehrenamtlichen (Mitglieder von Vereinen, Senioren) erfolgen. Der Schwerpunkt der teilnehmenden Schulen muss dabei ganz klar auf Haupt- und Realschulen liegen.

 

Die Stärke unserer Idee liegt in der partizipativen Entwicklung der Ausstellungen. Die Themen werden in einem gemeinsamen Brainstorming der Projektpartner festgelegt, wobei die Ideen der Schülerinnen und Schüler maßgeblich sind. Dadurch spiegeln sich die Interessen der Jugendlichen wieder. Die Schülerinnen und Schüler stellen Fragen, die ihre Gegenwart betreffen und treten über die gemeinsame Aufgabe der Entwicklung einer mobilen Ausstellung in den Dialog mit Menschen anderer Generationen und sozialer, kultureller Hintergründe.

 

Inspiration für die Entwicklung der Idee zu den Museumsboxen und die Grundlage für das pädagogische Konzept ist für uns das Open Museum Glasgow. Es ist seit 1990 der Outreach Service der Glasgow Museums. Ein Angebot des Open Museum sind die Handling und reminiscence kits, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen communities entstehen. Diese Gebrauchs- und Erinnerungsbaukästen zu verschiedenen Themen mit Originalobjekten aus den Sammlungen werden an Gruppen in beispielsweise Alters- und Pflegeheimen, in Jugendclubs, Strafanstalten und Krankenhäuser verliehen, die mit den Kits aktiv umgehen. Zum einen erreicht das Museum auf diese Weise mit seinen Themen und Objekten die Menschen in ihrer gewohnten Umgebung und alltäglichen Lebenssituationen und beteiligt sie zum anderen durch die gemeinsame Entwicklung der Kits an der Arbeit des Open Museums.

 

Nach unserer Vorstellung sollen die Maßnahmen wie im Glasgower Vorbild mit Hilfe des Outreach-Ansatzes umgesetzt werden. Outreach ist ein ganzheitlicher Ansatz, mit dem proaktiv und systematisch Museumsinhalte außer- und innerhalb des Museums vermittelt und neue Besuchergruppen angesprochen und eingebunden werden.

Die Idee wurde entwickelt von Julia Heisig, Ivana Scharf und Dagmar Wunderlich. Beitrag von Dagmar Wunderlich

 

P R E S S E I N F O R M A T I O N

Der Geschichtomat ist online. Schüler entdecken das jüdische Hamburg.

Gestern jährte sich die Machtergreifung Hitlers zum 80. Mal. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft führte in den folgenden 12 Jahren zur Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland. Heute wissen die wenigsten jungen Menschen etwas über die Vielfalt jüdischer Geschichte und Kultur in der Hansestadt Hamburg.. Vorurteile über Juden prägen nach wie vor ihre Wahrnehmung. Um dem entgegenzuwirken und eine zeitgemäße Form der Erinnerungskultur mit Jugendlichen zu entwickeln, hat das Institut für die Geschichte der deutschen Juden gemeinsam mit dem atelier für gesellschaftsgestaltung das Projekt „Geschichtomat – Entdecke das jüdische Hamburg!“ ins Leben gerufen.

Im Rahmen der Projektwoche vom 4. bis 8. Februar 2013 gehen Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse an der Franz von Assisi-Schule in Barmbek mit iPads, Video- und Fotokameras auf Spurensuche. Sie forschen selbstständig in Archiven, gehen auf die Suche nach dem Heine-Denkmal und beschäftigen sich mit den „Bertinis“. Die Schüler entwickeln eigene Fragen und erhalten einen Einblick in die jüdische Vergangenheit und Gegenwart Hamburgs. Welche Themen und Eindrücke sie wiedergeben, welche Geschichte sie erzählen möchten, entscheiden sie selbst. Am Dienstag, den 5. Februar, führen sie Zeitzeugengespräche und befragen den Landesrabbiner Shlomo Bistritzky.

Am Ende der Projektwoche stellen sie ihre Texte, Interviews, Videos und Bilder auf der Website www.geschichtomat.de online. So entsteht ein von Schülern für Schüler gestalteter digitaler Stadtplan zu jüdischer Geschichte und Leben – der Geschichtomat.

„Der Einsatz neuer Medien, die selbstständige Themenfindung und das praxisorientierte Arbeiten bieten den Schülern einen neuen Zugang zum Erlernen von Geschichte und fördern die Auseinandersetzung mit der eigenen und fremden Kultur“, so Ivana Scharf, die Projektleiterin. Ziel ist es, die häufig dominierende opfergeschichtliche Perspektive auf jüdische Geschichte zu durchbrechen, indem neue Aspekte in den Fokus gerückt und Anknüpfungspunkte an den Lebensalltag der Schüler geschaffen werden.

„Der Geschichtomat leistet einen Beitrag zur Bewahrung und Dokumentation des jüdischen Erbes in Hamburg, der sich das Institut für die Geschichte der deutschen Juden seit seiner Gründung verpflichtet fühlt“, betont Dr. Andreas Brämer, der den Anstoß für das Projekt gegeben hat.

Geschichtomat wird in enger Kooperation zwischen dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGDJ) und dem atelier für gesellschaftsgestaltung realisiert und ist möglich durch die Förderung der Reinhard Frank Stiftung sowie der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Medienpartner ist das Hamburger Abendblatt.

Medienvertreter sind herzlich eingeladen, die Schüler bei ihrer Spurensuche in Barmbek während der Projektwoche zu begleiten. Für Fragen stehen Ihnen die Projektleiter Dr. Andreas Brämer und Ivana Scharf, gern zur Verfügung.

Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Projektbüro geschichtomat

Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Festnetz 040 42 83 88 045

Die mobile Website erreichen Sie unter www.geschichtomat.de

Die Neuigkeiten erreichen Sie unter Geschichtomat – News – Presse

Geschichtomat – Entdecke das jüdische Hamburg!

Am Mittwoch startet Geschichtomat, das neue und einzigartige Geschichtsvermittlungsprojekt mit einem Auftaktworkshop in der Franz von Assisi Schule in Hamburg Barmbek. Anfang Februar dann, werden die Schüler die jüdische Geschichte in ihrem Stadtteil erkunden und ihre eigenen Geschichten in Form von Interviews, Videos, Fotos und Texten online Stellen.

Geschichtomat_Screenflow